Hanoi, 19.11.08 (KAP) Die katholische Kirche in Vietnam ist empört über den neuerlichen Angriff auf die Redemptoristenpfarre Thai Ha im Bezirk Quang Trung der Hauptstadt Hanoi. Am Samstagabend - dem Fest der vietnamesischen Märtyrer - hatten hunderte Mitglieder der kommunistischen Frauen- und Jugendorganisationen versucht, die St. Gerard-Majella-Kapelle aufdem Kirchengrund der Redemptoristenpfarre Thai Ha zu stürmen. Gleichzeitig hatte ein Vertreter des "Volkskomitees" von Quang Trung um 22 Uhr "dringend" ein Gespräch mit den Redemptoristen verlangt. Die Miliz verhielt sich in "Warteposition". Dass es zu keinen dramatischen Auseinandersetzungen kam,war der Geistesgegenwart der Ordensleute zu verdanken, die einerseits die Glocken läuteten und andererseits E-Mails an die Pfarrgemeinden in Hanoi versandten, sodass tausende Katholiken nach Thai Ha strömten.
Nach dem Bericht von P. Joseph Nguyen Van That, dem stellvertretenden Superior der Redemptoristen von Thai Ha, wurden die kommunistischen Aktivisten von der "stillen, aber entschlossenen" Präsenz der gläubigen Katholiken eingeschüchtert. Die kommunistischen Aktivisten hatten versucht, durch lautes Schreien und Steinwürfe die Katholiken zu provozieren, die Gläubigen ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Einer der Katholiken berichtete, dass in einem Gespräch zwischen einemkommunistischen Aktivisten und einem Milizoffizier davon die Rede war, ob man "die Kapelle in Brand stecken" solle. Der Milizoffizier habe geantwortet: "Warten Sie auf die Anordnungen höherer Kader". Um 23.30 Uhr, als immer mehr Katholiken aus unterschiedlichen Bezirken Hanois nach Thai Ha strömten, verschwanden die kommunistischen Aktivisten und mit ihnen die Miliz.
Der Superior der Redemptoristen von Thai Ha, P. Mathieu Vu Khoi Phung, erstattete tags darauf Anzeige bei der Miliz und richtete einen Beschwerdebrief an das "Volkskomitee" (Bürgermeisteramt) von Hanoi. Vor Journalisten erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Le Dung, am Montag, keinerlei Regierungskräfte seien in den Angriff auf den Pfarrbereich von Thai Ha involviert gewesen. Diese Äußerungen des Sprechers hätten die Katholiken noch mehr erbittert, betonteP. Nguyen Van That: "Die Leute denken, dass die Regierung die Racheaktion kommunistischer Funktionäre gegen die Pfarrgemeinde und die Redemptoristen deckt".
Thai Ha stand bereits am 21. September im Mittelpunkt des nationalen Interesses in Vietnam, als es zu Auseinandersetzungen um die seit Jahrzehnten beschlagnahmten Grundstücke der Redemptoristen kam. In der Folge wurde das Terrain - das in den letzten Jahren einer Kleiderfabrik "zur Verfügung gestellt" worden war - zum öffentlichen Park umgewidmet. Viele Katholiken in Hanoi sehen die jüngste "Strafexpedition" kommunistischer Aktivisten gegen Thai Ha als "Antwort"auf die "Aufmüpfigkeit" der Redemptoristen und ihrer Pfarrkinder im September.
Eineähnliche dramatische Auseinandersetzung hatte es in Hanoi um das Terrain der einstigen Apostolischen Delegatur gegeben, das unmittelbar an den Bereich des Erzbischöflichen Palais anschließt. (ende)
Nach dem Bericht von P. Joseph Nguyen Van That, dem stellvertretenden Superior der Redemptoristen von Thai Ha, wurden die kommunistischen Aktivisten von der "stillen, aber entschlossenen" Präsenz der gläubigen Katholiken eingeschüchtert. Die kommunistischen Aktivisten hatten versucht, durch lautes Schreien und Steinwürfe die Katholiken zu provozieren, die Gläubigen ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Einer der Katholiken berichtete, dass in einem Gespräch zwischen einemkommunistischen Aktivisten und einem Milizoffizier davon die Rede war, ob man "die Kapelle in Brand stecken" solle. Der Milizoffizier habe geantwortet: "Warten Sie auf die Anordnungen höherer Kader". Um 23.30 Uhr, als immer mehr Katholiken aus unterschiedlichen Bezirken Hanois nach Thai Ha strömten, verschwanden die kommunistischen Aktivisten und mit ihnen die Miliz.
Der Superior der Redemptoristen von Thai Ha, P. Mathieu Vu Khoi Phung, erstattete tags darauf Anzeige bei der Miliz und richtete einen Beschwerdebrief an das "Volkskomitee" (Bürgermeisteramt) von Hanoi. Vor Journalisten erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Le Dung, am Montag, keinerlei Regierungskräfte seien in den Angriff auf den Pfarrbereich von Thai Ha involviert gewesen. Diese Äußerungen des Sprechers hätten die Katholiken noch mehr erbittert, betonteP. Nguyen Van That: "Die Leute denken, dass die Regierung die Racheaktion kommunistischer Funktionäre gegen die Pfarrgemeinde und die Redemptoristen deckt".
Thai Ha stand bereits am 21. September im Mittelpunkt des nationalen Interesses in Vietnam, als es zu Auseinandersetzungen um die seit Jahrzehnten beschlagnahmten Grundstücke der Redemptoristen kam. In der Folge wurde das Terrain - das in den letzten Jahren einer Kleiderfabrik "zur Verfügung gestellt" worden war - zum öffentlichen Park umgewidmet. Viele Katholiken in Hanoi sehen die jüngste "Strafexpedition" kommunistischer Aktivisten gegen Thai Ha als "Antwort"auf die "Aufmüpfigkeit" der Redemptoristen und ihrer Pfarrkinder im September.
Eineähnliche dramatische Auseinandersetzung hatte es in Hanoi um das Terrain der einstigen Apostolischen Delegatur gegeben, das unmittelbar an den Bereich des Erzbischöflichen Palais anschließt. (ende)