Hanoi (kath.net/CWNews.com - 03. September 2008, 09:40) Etwa 20 vietnamesische Katholiken wurden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem die Polizei mit Tränengas gegen ihre Prozession vorgegangen war. Die verletzten Priester, Ministranten und Gläubigen feierten den Umzug Ende August auf dem Gelände eines Redemptoristenklosters, das der kommunistische Staat für sich beansprucht.

Der Einsatz von Tränengas am letzten Sonntag im August setzt den Konflikt zwischen Staat und Katholiken um das Kloster fort. Die Regierung hat das ordenseigene Gebiet konfisziert. Hunderte Gläubige lagern, beten und feiern nun dort Gottesdienste, um die Bautätigkeit einer staatlichen Firma zu verhindern. KATH.NET hat berichtet.

Die Kontroverse wird auch über die verstaatlichten Medien ausgetragen, in denen das Anliegen der Katholiken als unrechtmäßig dargestellt wird. In den katholischen Kirchen in und um Hanoi verlesen die Priester indes bei jeder Sonntagsmesse einen Appell an die Regierung, keine Gewalt anzuwenden und keine falschen Anklagen über die Medien zu lancieren. Auch der Redemptoristenorden hat die einseitige Berichterstattung kritisiert, die seinen rechtmäßigen Anspruch auf das Gelände nicht berücksichtige.

In Ho Chi Minh City hat Kardinal Jean Baptise Pham Minh Man einen Hirtenbrief zu dem Thema geschrieben. Die staatlichen Medien dienen in ihrer Berichterstattung über Eigentumsstreitigkeiten nur “den Privilegien der Mächtigen und der Parteien, nicht dem allgemeinen Wohl der Nation”. Die Redemptoristen haben alle Dokumente, um zu beglaubigen, dass ihnen das Gelände in Hanoi rechtmäßig gehöre, betonte der Kardinal.